Im Dezember 2018 stellten wir zum ersten Mal auf der Angelmesse im Rahmen der Pferd & Jagd (Europas größte Reit- und Jagdmesse) aus. Schon damals sprachen mehrere Gründe dagegen, in diesem Jahr wieder teilzunehmen.
So war der Bereich der Angelmesse im letzten Jahr sehr klein und mit vielen Einzelhändlern besetzt, die bekanntlich nicht gerade zu den absoluten Besuchermagneten zählen. Außerdem ging die Messe damals (wie auch in diesem Jahr) von Donnerstag bis Sonntag, also über zwei volle Werktage, die unserer Erfahrung nach immer schlecht laufen, was die Besucherzahlen angeht.
Dennoch war der Sonntag im letzten Jahr so gut für uns, dass André und ich dieser Messe eine zweite Chance geben wollten...
Diese Messe stand für uns von Anfang an unter keinem guten Stern. Einen so miesen Start in den Aufbautag hatten wir noch nie erlebt!
Was war passiert?
Mir ging es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch nicht gut, sodass ich nur ca. 4 Stunden geschlafen hatte. André sollte bei mir um 09:00 Uhr auf der Matte stehen, um gemeinsam den Anhänger beladen zu können. Er war wie immer pünktlich, aber leider ohne Anhängerschlüssel im Gepäck, da der noch zu Hause lag.
Also haben wir sein Auto mit den Kisten beladen und uns darauf verständigt, dass ich mit Frau und Kind (die beiden waren während der Messe bei der Oma am Steinhuder Meer) im Auto nachkomme und wir von dort aus in Kolonne Richtung Hannover starten.
André fuhr schon vor und als ich nun endlich auch bereit für den Aufbruch war und das Auto startete, war es tot. Batterie leer...
Also kam André, nachdem er von zu Hause (ca. 45 Autofahrminuten entfernt) den Anhängerschlüssel holte, wieder zurück, um den Anhänger endlich zu beladen und uns Drei ebenfalls einzusacken. Es war nun mittlerweile ca. 11:00 Uhr.
Endlich auf der Autobahn A2 angekommen, mussten wir auch schon wieder runter - mein kleiner Junge (3 Monate) hat so in die Windel gedonnert, dass wir sie erstmal wechseln mussten. Später gerieten wir noch in einen ganz kurzen Stau, aber haben dann schlussendlich gegen 15:00 Uhr unsere Messehalle erreicht.
Ca. 4 Stunden später war unser Messestand fertig aufgebaut und wir waren froh, dass der Tag bald endet.
Am Mittwoch hatten wir nicht nur unseren Messestand, sondern auch den Nachbarstand von dem norwegischen Angelreisenanbieter DinTur aufgebaut, mit dem wir uns eine große Standfläche (6x3 Meter) geteilt haben.
Die Jungs von DinTur haben wir in den letzten Jahren durch verschiedene Messen kennengelernt, sodass daraus eine Freundschaft entstanden ist, die wir nicht mehr missen möchten.
Wie auch schon in Berlin, hatten wir Benedikt Götzfried und Dominik Eisele von Topwater Productions als Standnachbarn gegenüber.
Durch die wenigen Besucher an beiden (Werk)-Messetagen hatten wir auch genügend Zeit uns mit allerhand dusseligem Zeug vollzuquatschen.
Es gab sogar eine Challenge zwischen Bene und mir, wer denn am schnellsten Sprengringe an Haken und die dann an unsere Jerkbaits montieren kann.
Über das Ergebnis will ich nicht weiter sprechen... :-(
Als weitere Standnachbarn hatten wir Achim und Dietmar vom Angelplatz Rheinhausen, die sich auf hochwertige Ruten von Balzer spezialisiert haben. Bei den beiden hatte ich mir im letzten Jahr eine Rute gekauft und bin absolut zufrieden.
Bei gegenseitiger Sympathie kam es natürliche häufiger zum Kaffeeschnack.
Das Highlight am Freitag war für uns das Wiedersehen mit unserem treuen Freund und Stammkunden Fred, dem sofort unser ULF 16.0 mit Twisterschwanz in einer Sonderfarbe in's Auge gesprungen ist. Klar, dass er ihn unbedingt haben musste.
Der von Fred am Freitag mitgenommene ULF 16.0 mit Twisterschwanz war nicht die einzige Sonderanfertigung, die wir dabei hatten. Als eine Art "Feldversuch" hatten wir noch einen zweiten ULF 16.0 mit Twisterschwanz im gleichen Dekor sowie einen ROLF 12.5 und ROLF 15.0 in einem neu aufgelegten "Johnny Blue"-Dekor dabei. Wir wollten einfach mal sehen, wie diese Einzelstücke bei unseren Besuchern ankommen.
Nachdem ich am Samstagmorgen ein Foto von dem ULF 16.0 Twister bei Facebook & Instagram eingestellt habe, bekam ich einen Anruf von Thomas, der sich sofort in diesen Jerkbait verliebt hatte und ihn unbedingt haben wollte, ja sogar musste! So ging nun auch das zweite von vier Einzelstücken weg.
Kurz darauf wechselten die beiden Johnny Blues den Besitzer, sodass wir am Samstagmorgen nahezu auf einem Schlag alle drei übrig gebliebenen Einzelanfertigungen verkauft haben. Natürlich werden wir daraus unsere Schlüsse ziehen...
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Am Samstag war natürlich deutlich mehr los als an den beiden Tagen zuvor, sodass wir viele gute und sehr interessante Gespräche hatten und zufrieden aus diesem vorletzten Messetag gegangen sind.
Zu unserer Freude besuchte uns auch unser Wunschdekor-Stammkunde Jan, der natürlich wieder ein Wunschdekor mitbrachte und uns einen entsprechenden Auftrag gab.
Den Abend ließen wir dann bei spanischem Bier und diversen Köstlichkeiten in einer Hannoveraner Tapas-Bar ausklingen.
Der Sonntag fing für uns historisch schlecht an. In den ersten drei Stunden konnten wir die Gespräche an einer Hand abzählen und uns wurde schnell klar: das wird heute nichts...
Unsere Vorahnung wurde bestätigt. Im Laufe des Nachmittags hatten wir zwar wieder mehr Gespräche, aber auch immer nur "scheibchenweise". André nutzte die Leerzeiten aus und schnitzte an dem in Berlin begonnenen Swimbait weiter. Dieses Mal waren die Schuppen dran.
So zog sich der Tag bis zum Ende hin. Ab 18:00 Uhr fingen wir mit dem Abbau des Messestandes an, sackten anschließend Frau und Kind ein und waren gegen 23:00 Uhr wieder in der Heimat.
Um uns ein wirkliches Bild von einer Messe machen zu können, nehmen wir möglichst zwei Jahre hintereinander an einer neuen Messe teil. Erst nach dem zweiten Jahr wissen wir, ob die entsprechende Messe was für uns ist oder nicht.
Bei der diesjährigen Pferd & Jagd wussten wir aber bereits im Vorfeld, dass das unsere letzte Teilnahme war. Das liegt einfach daran, dass man an zwei von vier Messetagen so gut wie gar nichts zu tun hat und sich eher die Füße in den Bauch steht, als Spaß zu haben. Außerdem ist die ohnehin schon sehr geringe Fläche für die Angelmesse (geschätzt ein Viertel der Messehalle) gefühlt noch kleiner geworden und es waren auch weniger Aussteller als im letzten Jahr dabei.
Unterm Strich konnten wir unser Ergebnis vom Vorjahr nicht erreichen. Das und die Vorkommnisse vom Aufbautag sprechen eine eindeutige Sprache: die Pferd & Jagd ist nichts für uns.
Wir haben aber schon eine Ausweichmesse für Dezember 2020 in petto, auf die wir uns bereits jetzt schon riesig freuen.
Auf jeden Fall kommt uns die Messepause bis Februar äußerst gelegen, da wir zwischen Magdeburg-Berlin-Hannover keine Zeit zum Nachproduzieren der regulären Dekore hatten. Stattdessen nutzten wir die Zwischenzeit aus, um die lange Liste an Wunschdekor-Aufträgen weiter abzuarbeiten.
Wir konnten dir hoffentlich einen guten Einblick in die Pferd & Jagd 2019 in Hannover geben und freuen uns darüber, dass du bis hierhin alles gelesen hast.
Da es in diesem Jahr keinen geplanten Blog-Artikel mehr geben wird, wünschen wir dir schon jetzt ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in's neue Jahr!
Halt die Ohren steif und Petri Heil,
André & Ric
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