Saisonfinale 2019/2020 bei den Sund-Anglern
von Simon Ullrich
Ankunft & Begrüßung
...und dann war da noch das erste Team-Angeln des Jahres, was zugleich unseren
Abschluss der Hechtsaison 2019/20 darstellte.
Am Freitagmorgen, um ca. 05:00 Uhr fuhren wir aus der Heimat los.
Nach entspannter Fahrt mit Angler-Podcast als Hintergrundgedusel und Diskussionsgrundlage, trafen Mark, Tobi und ich um 8:20 Uhr bei den Sund-Anglern in der Marina Neuhof ein.
Wir wurden herzlich von Basti empfangen, der uns zur Begrüßung auch gleich "Muttis Kaffee" anbot - kräftig, vollmundig und belebend.
Die Aufregung auf die Ausfahrt konnte er uns aber nicht nehmen.
In lockerer Runde lernten wir uns erstmal kennen und tauschten aktuelle Neuigkeiten aus.
„Geiler Laden“, bemerkte Tobi fast schon zaghaft und ängstlich.
Die Angst war berechtigt!
Denn obwohl wir Drei hunderte Köder
mitschleppten und bestens ausgestattet waren, drohte die Situation in einen waschechten Tacklewahn bzw. Kaufrausch zu eskalieren...
Natürlich mussten wir bei den Sonderfarben von Forge of Lures zuschlagen, die
sich Sund-Angler Basti extra hat machen lassen.
Die letzten Exemplare des „Blaubarschbuben“, „Mahi“ und der „Forelle UV“ wanderten über die Theke direkt in unsere Boxen.
Tobi gönnte sich auch noch einen „Tackle-Eimer“ fürs Boot, den Mark und ich schon besaßen.
Und Originale „Bass Pro Shop“-Caps hingen ja da auch noch...
Die ersten Spots
Wir verließen alle glücklich, zufrieden und vor allem bestens gelaunt den Laden in Richtung Boot.
Nach kurzer Einweisung von Basti, legten wir gegen 9:45 Uhr ab.
Beim Ablegen stellte ich Basti noch die Frage, was uns denn stückzahlmäßig erwarten würde.
„2 bis 3 Stück, dann seid ihr gut. Ist halt etwas schwierig momentan.“, war seine Antwort.
Damit konnten wir leben und unsere Motivation wurde dadurch keinesfalls geschmälert.
Die Prognose von Basti rührte sicherlich auch daher, dass wir die „Top-Plätze“ windbedingt gar nicht anfahren konnten.
Wir hatten den ganzen Tag über pustige 7 Bft mit Böen bis 9 Bft - da hielt an einigen Plätzen nicht mal der Anker.
Am ersten Spot angekommen, galt es zunächst, ein Gefühl für die Bedingungen zu bekommen.
Werfen war nur mit dem Wind möglich, denn bei Würfen quer zum Wind landete der Köder nie da, wo er sollte.
Zu driften kam windbedingt für uns nicht infrage, sodass wir stets
vom verankerten Boot aus angelten. Es war auch kaum Kraut unterwegs, sodass wir darauf bei der Köderwahl zum Glück keine Rücksicht nehmen mussten.
Nach einem Nachläufer bis zum Boot bei mir, konnte Mark den ersten Hecht sicher ins Boot holen.
Ein toller Start! Das Eis schiengebrochen und wir hatten schon 1/3 der von Basti prognostizierten Fische gelandet.
Der zweite Spot erwies sich als „zu hart am Wind“, sodass wir diesen zügig wieder verlassen
mussten.
Kurz nach dem Setzen des Ankers an der dritten Stelle, bekam ich einen heftigen
Einschlag auf meinen ULF 16.0 mit Twister-Tail in der Farbe „Simon #6“.
Rute krumm!
Der Fisch zeigte sich kurz an der Oberfläche... weg! - nicht richtig gehakt.
Beim Fühlen über die Oberfläche bemerkte ich einen tiefen Kratzer. Da André die Köder aus Gießharz herstellt und
sie somit kein Wasser ziehen können, wird die Kerbe bleiben und keinen Einflüss auf das
Laufverhalten meines Köders haben. Und wer den Lack der ROLF- und ULF-Jerkbaits kennt, der
weiß, welche Kraft aufgewendet werden muss, um ihn zu beschädigen... das war wohl ne dicke Mutti...
Der Tag zog sich so dahin und wir hatten an jedem Spot Fischkontakt.
Die Kontakte gingen aber über zaghafte Anfasser oder Blickkontakt mit Nachläufern nicht hinaus.
Ein YouTube-Video öffnete das Beißfenster
Dann schickte uns ein guter Freund einen Link zu einem Video von „Ernie und Bert“.
Es ging um einen Ruf, der die Fische anlocken sollte:
„Hierher Fischi Fischi Fischi!“
Den Ruf probierten wir prompt aus, denn wir Angler glauben auch manchmal an den größten Quatsch bzw. haben wir von der
Zize Bobele Crew einfach gerne Spaß auf dem Boot.
Bei aller Ernsthaftigkeit, mit der wir unserer Leidenschaft nachgehen, müssen wir auch einfach mal etwas zur Lockerheit tun.
Der Ruf „Hierher Fischi Fischi Fischi“ war kaum verhallt, da begann
es zu beißen:
Mark legte mit Hecht Nummer zwei und drei nach, die Anspannung war mir - angeblich - deutlich anzumerken.
Ich hatte dieses seltsame Gefühl, dass die Beißphase nicht
lange andauern würde, also musste ich JETZT den passenden Köder finden.
Mark fing seine Hechte übrigens auf den ROLF 15.0 im Dekor „Blaubarschbube“.
Von dem Dekor griffen sich Mark
und Tobi die letzten beiden am Morgen in Bastis Laden.
Ich entschied mich für den Gamechanger im eigens kreierten Dekor „Simon #1“, meinen ROLF 12.5 im giftgrünen Kleid mit Barschstreifen und Silberglitzer.
Es klappte direkt beim ersten Wurf mit ihm!
Alle Anspannung war vorüber und ich konnte fortan
sehr beruhigt weiterangeln.
Auch Tobi reihte sich kurz darauf in die Liste der Fänger ein und
es begann ein absolut toller Nachmittag mit reichlichst Spaß auf dem Boot.
Fazit zum Angeltag
Wir fingen zu dritt insgesamt 9 Hechte in Wassertiefen zwischen 0,5 und 2,0 Metern.
Köder des Tages war der ROLF 15.0 in „Blaubarschbube“ und ROLF 12.5 im schockigen Design mit
Grünanteil.
Der Sund-Angler Basti ist ein klasse Typ, der seinen Laden vorbildlich
sortiert hat. Bastis Mami kocht super Kaffee und macht ein tolles Frühstück. Die Familie Müller
ist generell überaus gastfreundlich und wir fühlten uns einfach sehr wohl.
Als wir den Erfolg des Tages mit Basti auswerteten, konnten wir uns nicht verkneifen, seiner
Prognose von „2 bis 3 Fischen“ zunächst zuzustimmen. „Ja, war halt schwer und teilweise
recht zäh, bei zwei, drei Fischen... pro Mann!“ - Ihr hättet seinen überraschten Blick
sehen sollen... herrlich!
Kurz und knapp: Es war ein rundum gelungener Angeltag.
Der nächste Termin bei den Sund-Anglern ist bereits vereinbart.
Basti und sein Team haben in uns Dreien definitiv neue Stammgäste gefunden.
- Simon -
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